Meine ersten Tage als Lehrerin

Seit einer Woche unterrichte ich nun an der Grundschule in Adwampong. 

Eigentlich ging die Schule hier schon am 11. September los, aber in Ghana laufen die Uhren nunmal etwas anders. Am ersten Tag bin ich mit den Kindern aus dem Kinderdorf zur Schule gelaufen, aber als wir dort ankamen, war niemand da. Allerdings hat sich noch herausgestellt, dass ein paar Lehrer mit einigen Schülern später gekommen sind. Am nächsten Tag haben wir dann etwas länger gewartet und ich hab die Lehrer und die ersten Schüler kennengelernt. Von Tag zu Tag kamen dann mehr Kinder, denn hier ist es nichts ungewöhnliches, dass an den ersten Tagen nur so wenig Kinder kommen, da meist nur die Schule aufgeräumt wird. In der nächsten Woche sollte es eigentlich auch für mich richtig losgehen, aber ich musste spontan nach Kumasi und Accra fahren, um mich um mein Visum zu kümmern.

 Erst hieß es ich würde in Begleitung nach Accra fahren, aber auf einmal sollte ich alleine fahren. Das fand ich erst gar nicht gut, wollte die Herausforderung dann aber doch gerne annehmen. (Wenn ich es gar mich gar nicht getraut hätte, wäre auch jemand mitgefahren, LoszuGhana kümmert sich schon gut um mich). Mit allen wichtigen Unterlagen ging es dann im Reisebus nach Accra. Was für ein Abenteuer! Im Nachhinein kann ich sagen, dass es eine unglaublich tolle Erfahrung war, das alleine zu schaffen und es hat alles erstaunlich gut geklappt. 

Wieder in Kumasi haben die Jungs aus dem Dorf mir und der anderen Freiwilligen den Kumasi Central Market gezeigt. Das ist der größte Freiluft Markt in ganz Westafrika! Da war vielleicht ein Getummel, alleine hätte ich mich garantiert verlaufen... Und dort kann man wirklich alles kaufen: Von Stoffen über Schmuck, Haushaltswaren, Kleidung bis zu allem möglichen Essen! Um alles zu sehen, bräuchte man ewig, deshalb möchte ich auf jeden Fall nochmal dorthin. 


Letzten Montag ging dann aber wirklich die Schule für mich los. Klingt komisch, wenn man bedenkt, dass ich eigentlich gerade mit der Schule fertig geworden bin. Aber diesmal sollte ich auf der anderen Seite stehen. Die Grundschule in Adwampong beherbergt nicht nur Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse, sondern auch eine Krippe und einen Kindergarten. Das sieht man hier öfter. Leider sind an der Schule im Moment zu wenig Lehrer und neben dem Computerunterricht soll ich eine Klasse in Englisch und Mathe alleine unterrichten. Erst fand ich das ganz spannend, aber nachdem ich gemerkt habe, dass ich ja eigentlich keine Ahnung vom ghanaischen Schulsystem und den Unterrichtsmethoden habe, war mir nicht mehr so wohl bei der Sache. Beim Unterrichten habe ich mich dann auch nicht wohl gefühlt. Nachdem ich mit dem Schulleiter darüber gespochen habe, haben wir in den nächsten Tagen immer wieder neue Pläne aufgestellt und meine Aufgaben etwas reduziert. Das Unterrichten ist trotzdem eine riesige Herausforderung, aber von Tag zu Tag klappt es besser.  Wenn alles gut läuft, kommt in den nächsten Tagen ein neuer Lehrer und ich muss nicht unbedingt alleine unterrichten. Das fände ich für den Anfang wirklich gut, aber mal sehen, ob das wirklich so schnell geht - immerhin bin ich in Ghana. 

Insgesamt habe ich mich hier nun gut eingelebt und habe mich an viele Unterschiede gewöhnt. Aber es passiert jeden Tag etwas Neues, das mich über dieses Land staunen lässt.