Abreise

Heute Morgen bin ich um 4 Uhr mit meinen Eltern aufgestanden. Es war ein komisches Gefühl ein letztes Mal aus meinem eigenen Bett aufzustehen. Nachdem ich die letzten Sachen zusammen gesucht und mich von dem Haus verabschiedet hatte, ging es gemeinsam mit meinen Eltern los zum Bremer Flughafen. Auf dem Weg dorthin habe ich fast nur geschlafen, aber am Flughafen angekommen habe ich realisiert, dass es jetzt bald losgehen wird.  

 

 

Als ich dann zur Sicherheitskontrolle musste, hieß es Abschied nehmen für ein ganzes Jahr. Das war sehr schwer und emotional für mich. Nach der ersten Sicherheitskontrolle wurde ich nochmal zu einer extra Kontrolle beordert. Die Klarinette war den Sicherheitsleuten wohl suspekt… Letztlich hat aber alles gut geklappt und ich habe meinen Eltern ein letztes Mal gewunken, bevor es zum Gate ging.

 

 

Nach nur knapp 40 Minuten Flug bin ich dann in Amsterdam angekommen, wo die nächste Herausforderung auf mich wartete. Immerhin musste ich noch nie beim Fliegen irgendwo umsteigen und ich hatte keine Ahnung was ich machen musste. Mit der Hilfe des Flughafenpersonals war das aber kein Problem und ich habe entspannt die nächsten 4 Stunden im Duty Free Bereich verbracht. Dieser Flughafen ist auch wirklich rieeesiig!! Da kann mal als kleines Landei aus Ostfriesland schonmal überfordert sein. Zum Glück war alles gut ausgeschildert und nach einem Mittagessen du einem 10 Minütigen Fußweg habe ich dann überpünktlich mein Gate erreicht. Denn der Flug hatte Verspätung. Erst nur 10 Minuten….

 

 

Am Gate hat mir ein etwas älterer Mann auf Niederländisch einen Platz neben ihm angeboten, denn dort waren echt viele Leute. Der Mann hat mir ein bisschen was über Ghana erzählt und war total freundlich.

 

Im Flugzeug wurde ich erneut überwältigt, wie groß die Maschine ist! Aber ich habe schnell meinen Sitzplatz gefunden und mich eingerichtet. Voller Aufregung, Vorfreude und ein bisschen Angst, was mich erwarten wird, habe ich gespannt darauf gewartet, dass wir losfliegen. Aber aus irgendwelchen Gründen ist das Flugzeug stehen geblieben. Bis aus den 10 Minuten irgendwann 20 wurden, dann 30, bis wir erst fast eine Stunde später abgehoben sind. Naja was solls…

 

 

Im Flugzeug saß ich zwischen zwei netten Herren. Der eine kam aus Ghana und hat mir ein paar Ausdrücke auf Twi (ausgesprochen „Tchi“ oder so) beigebracht. Medase!!! (das heißt danke).

 

Nach etwa 4 Stunden Flug muss man eine sogenannte „Immigration Card“ ausfüllen. Dabei haben die beiden mir freundlicherweise ein bisschen geholfen.

 

 

Gegen 8 Uhr Ortszeit ist das Flugzeug dann in Accra gelandet. Als ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin, hab ich in meiner dicken Sweatjacke erstmal einen Hitzschlag bekommen. Bevor es zur Passkontrolle oder zum Gepäckband ging, musste ich erstmal meinen Impfpass mit dem Nachweis der Gelbfieberimpfung vorzeigen. Es hat aber alles gut geklappt und nachdem ich meine beiden Koffer hatte, habe ich schwer bepackt den Ausgang gesucht.

 

Dort habe ich auch jetzt schnell Emma (gesprochen Ima) von LoszuGhana gefunden, der mich abholen sollte. Nachdem wir uns kurz hingesetzt haben, haben wir ein Taxi zum Hostel „Salvation Army“ genommen.

 

In dem Hostel saßen ein paar andere weiße junge Frauen draußen, die mit mir in einem Zimmer schlafen würden. Einige kamen auch aus Deutschland und waren ehemalige Freiwillige, die nun nochmal für ein paar Wochen nach Ghana gereist sind. Es war schön nach den ersten neuen Eindrücken erstmal wieder eine vertraute Sprache zu hören und zu sprechen.

 

 

Den ersten Tipp, den sie für mich hatten, war kein Klopapier in die Toilette zu werfen, sondern in den Mülleimer. Denn die Toiletten sind hier wohl etwas anders aufgebaut.  

 

In dem Moment konnte ich noch nicht glauben, dass ich nun wirklich in Ghana war. Voller Neugier, was mich erwarten würde, bin ich total erschöpft ins Bett gegangen.