Reisevorbereitungen

Die ersten Vorbereitungen für meinen Freiwilligendienst haben eigentlich schon Anfang Mai begonnen, als ich auf dem ersten Vorbereitungsseminar des VNB die ehemalige und andere zukünftige Freiwillige kennengelernt habe. Dort haben wir sehr viel über die Krankheiten in unseren Einsatzländern und die Beantragung des Visums erfahren. Außerdem haben wir gelernt den weltwärts Freiwilligendienst sowie den Entwicklungsbegriff kritisch zu hinterfragen. Das klingt vielleicht eher etwas negativ, aber es ist wichtig im Vorfeld über solche Dinge zu reden, damit man im Gastland beispielsweise schneller weiß, wie man mit Malaria umzugehen hat.

 

Voller Vorfreude, aber auch viel Nervosität, habe ich dann in den nächsten Wochen alle nötigen Dokumente für das Visum beantragt.

Zwischenzeitlich habe ich aber auch weniger Gedanken an mein Auslandsjahr verschwendet, da dann andere Dinge, wie die letzte Abiprüfung, unser alljährliches Schulmusical und schließlich die letzte Aktion der Schulzeit, der Abiball, im Vordergrund standen.

 

Direkt danach habe ich für eine Woche eine Freundin in England besucht. Genau genommen war das aber auch eine Vorbereitung für die "große" Reise, denn dorthin bin ich das erste mal ganz alleine geflogen. Nachdem damit alles gut geklappt hat, bin ich wenigstens was den Flug angeht, weniger aufgeregt.

 

Als ich wieder da war, konnte ich dann endlich mein Visum beantragen. Das sollte man nämlich gar nicht so weit im Voraus beantragen, wie ich dachte, da man mit der Ausstellung des Visums innerhalb der nächsten 90 Tage einreisen muss.

Anfang Juli habe ich also alle wichtigen Unterlagen und meinen Reisepass zur ghanaischen Botschaft geschickt und circa zwei Wochen später ist mein Reisepass mit einem Visum wieder zu Hause angekommen.

 

Im Juli hatten wir auch das zweite Vorbereitungsseminar. Es war schön alle wieder zu sehen und sich über gemeinsame Fragen auszutauschen und die Freude und Aufregung zu teilen. Auf diesem Seminar haben wir intensiver über unsere Privilegien und den Postkolonialismus geredet. Ich fand es sehr wichtig darüber zu diskutieren, da diese Sachen auch eine große Rolle für den Freiwilligendienst spielen und uns während des Jahres immer wieder begegnen werden. Die interessanteste Einheit war die von Max Engl zu kulturbewusster Kommunikation. Dabei ging es um kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und unseren Einsatzländern. Dabei hat Max Engl aber nicht nur einen stumpfen Vortrag gehalten, sondern uns durch anschauliche Beispiele das Thema näher gebracht.

 

Nach diesem Seminar habe ich angefangen die letzten Vorbereitungen zu treffen. So oft wie in den letzten Wochen war ich glaube ich das ganze Jahr nicht einkaufen. Aber es gibt allerlei Dinge, an die man denken muss....

Ausreichend Sonnencreme und Mückenspray, gemütliche Sandalen und feste Schuhe, die passenden Klamotten (nicht zu warm, aber auch nicht zu freizügig), eine Kreditkarte besorgen, eine Generalvollmacht für meine Eltern, und und und...

Auch wenn ich nach dem Seminar noch einen Monat Zeit hatte, hatte ich fast jeden Tag etwas wichtiges zu tun. Aber natürlich habe ich nicht nur alles zusammengesucht, was ich mitnehmen wollte und habe den nötigen Papierkram erledigt, sondern ich habe mich uch oft mit meinen Freunden getroffen, die ich ja nun auch für ein ganzes Jahr nicht sehen werde.

 

Knapp zwei Wochen bevor es losging, habe ich gemeinsam mit meinen Eltern angefangen meine Koffer zu packen, um zu sehen ob platz- und gewichtsmäßig alles passt. Denn neben den ganzen alltäglichen Dingen, möchte ich auch gerne ein paar Kleinigkeiten für die Kinder im Kinderdorf mitnehmen. Ich habe ein paar Bälle, Spielkarten und für jedes Kind ein Kazoo dabei.

Wie ihr vielleicht schon gelesen habt, bin ich ziemlich musikalisch und daher darf auch meine Klarinette nicht fehlen. Um in dem Jahr mal ein neues Instrument auszuprobieren und mit den Kindern gemeinsam Musik zu machen, habe ich auch eine Ukulele dabie, auf der ich aber leider noch nicht wirklich spielen kann. Aber das kann ich dort ja lernen. Trotzdem freue ich mich ungemein die ghanaische Musik kennenzulernen!

 

Gestern und heute hatten wir noch einmal ein extra Seminar für die Freiwilligen, die nach Ghana gehen. Dort haben wir ein bisschen über die Geschichte Ghanas, die verschiedenen Regionen und Sprachen, das Essen und bestimmte Verhaltensnormen geredet. Gerade weil ich schon in einer Woche fliege, waren diese Informationen sehr wichtig für mich und ich weiß jetzt, was ich in den letzten Tagen noch erledigen sollte.

 

 

 

 

 

 

 

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